Sino-islamische geographische Kenntnis und die europäische Entdeckung von China zwischen Marco Polo und Matteo Ricci

Vortrag von Ronnie Po-chia Hsia, Dienstag, 30. Oktober 2018, 17:15 Uhr, Vortragssaal im Forschungszentrum Gotha

Matteo Ricci, Gemälde von Emmanuel Pereira (auch Yu Wen-hui) von 1610

Beeinflusst durch die Reisebeschreibung von Marco Polo, versuchte der Jesuit und Chinamissionar Matteo Ricci (1552–1610) jahrzehntelang in China die Übereinstimmung von Cathay und China zu überprüfen. Schließlich wurde ihm durch Zeugnisse islamischer Kaufleute aus Zentralasien eröffnet, dass es sich bei China und Cathay um ein und dasselbe Land handle. Interessanterweise wurden die ersten Jesuiten in Beijing von Kaiser Wanli zuerst als Muslime wahrgenommen. Die Schlüsselstelle der islamischen Erdkunde wird anhand der chinesischen Seereisen unter Zheng He im frühen 15. Jahrhundert und der kartographischen Entwicklung in Europa zwischen dem Spätmittelalter und der Frühen Neuzeit untersucht.

Prof. Dr. Ronnie Po-chia Hsia ist Edwin Erle Sparks Professor für Geschichte an der Penn State University und Mitglied der Academia Sinica in Taiwan (Nationale Akademie der Wissenschaften von Taiwan). Er war Gastprofessor in den Niederlanden, Deutschland, Italien, Hong Kong und China. Zu seinen zahlreichen Veröffentlichungen zählen: A Jesuit in the Forbidden City: Matteo Ricci 1552–1610; Gesellschaft und Religion in Münster 1535–1618; Trient 1475. Geschichte eines Ritualmordprozesses.

Beitragsbild:
Die Karawane des Marco Polo auf dem Weg nach Osten, 1375, Abraham & Jehuda Cresques: Katalanischer Atlas, Bibliothèque Nationale de France

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