Der Sammlungs- und Forschungsverbund führt im Jahr 2019 die Veranstaltungsreihe „Naturschönheiten. Verbindungen von Kunst und Natur“ durch. Auf dem Programm steht neben Vorträgen auch eine Summerschool, die im September junge Wissenschaftler/innen dazu einlädt, die Gothaer Sammlungen kennenzulernen.
Verbindungen von Kunst und Natur prägen die Gothaer Sammlungen seit ihrer Entstehung. Wie alle frühneuzeitlichen Kunst- und Wunderkammern beinhaltete auch die um 1650 eingerichtete Gothaer Kunstkammer zahlreiche Objekte, in denen sich die Bewunderung, Kenntnis und Beherrschung der Natur widerspiegelte. Seit dem 18. Jahrhundert wurden eigenständige Naturaliensammlungen angelegt; zugleich förderte das Gothaer Herzogshaus gezielt die gelehrte Beschäftigung mit der Natur.
Das vertiefte Verständnis natürlicher Phänomene ging dabei stets mit ihrer Ästhetisierung einher. Nautilusgehäuse wurden kunstvoll graviert, gepresste Pflanzen sorgfältig arrangiert, farbige Steine
wurden geschnitten und poliert, Erd- und Himmelskarten ansprechend illustriert.
In jedes einzelne dieser Objekte war und ist die menschliche Aneignung von Natur eingeschrieben. Insofern bieten die Gothaer Sammlungen nicht nur einen reichen Fundus, um Verbindungen von Kunst und Natur zu historisieren, sondern sie erlauben es auch, das existenzielle Verhältnis der Menschen zu der sie umgebenden Natur in seiner Bedeutung für die Gegenwart zu reflektieren.