Das Bild der Katastrophe im 18. und 19. Jahrhundert
Vortrag von Dr. Markus Bertsch (Kunsthalle Hamburg)
28.05.2019, 17.15-18.45 Uhr, Forschungszentrum Gotha
Obgleich Katastrophen zu den unverrückbaren Konstanten der Menschheitsgeschichte zählen, ist deren bildliche Darstellung über die Jahrhunderte entscheidenden Veränderungen unterworfen. Die eigentliche Geburt des Katastrophenbildes fällt dabei in die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts. Insbesondere Sujets wie Schiffbrüche und Vulkanausbrüche, aber auch Erdbeben und Lawinenabgänge werden nun salonfähig und erobern auch das große Leinwandformat. Vor dem Hintergrund der sich etablierenden Ästhetik des Erhabenen weiß der Betrachter das Gefühl des angenehmen Schauers und der emotionalen Anteilnahme sogar zu schätzen. Im Laufe des 19. Jahrhunderts hält eine neue Drastik und Theatralik Einzug in das Katastrophenbild. Zugleich wendet sich dieses immer stärker den konkreten Ereignissen zu. Der Vortrag beleuchtet diesen Prozess anhand aussagekräftiger Kunstwerke.
Der Vortrag ist Teil der Veranstaltungsreihe Naturschönheiten. Verbindungen von Kunst und Natur. Alle Interessierten sind herzlich willkommen.
Beitragsbild: Andreas Achenbach, Der Untergang der „President“, 1842, Öl auf Leinwand, 180 x 225 cm, Kunstpalast, Düsseldorf