Am 13. Dezember eröffnet in Amsterdam eine Ausstellung zum Philosophen Jacob Böhme (1575–1624), die Lucinda Martin vom Forschungszentrum Gotha der Universität Erfurt zusammen mit Claudia Brink von den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und Cecilia Muratori von der University of Warwick kuratiert. Jacob Böhme zählt zu den wichtigsten deutschen Denkern, der die Literatur, Philosophie, Religion und Kunst über die Landesgrenzen hinweg nachhaltig geprägt hat. In einer Zeit, in der das traditionelle Weltbild durch bahnbrechende wissenschaftliche Erkenntnisse ins Wanken geraten war, suchte Böhme nach einer universellen Theorie, um Religion und Wissenschaft miteinander in Einklang zu bringen.
Für die Verbreitung von Böhmes Ideen kam Amsterdam im 17. Jahrhundert eine große Bedeutung zu, denn während seine Werke in Deutschland meist nur als Abschriften unter der Hand zirkulierten, konnten sie in den Niederlanden in gedruckter Form erscheinen. Eine umfangreiche Sammlung der Schriften Böhmes befindet sich heute in der „Embassy of the Free Mind“ – dem Ausstellungsort in Amsterdam –, deren Grundstock durch Böhmes Erstlingswerk „Aurora“ gelegt wurde.
Bildnachweis: Jakob Böhme, Gemälde von Christoph Gottlob Glymann, Wikimedia Commons.